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Ressourcen im Überfluss

In jedem Mehrkatzenhaushalt gibt es hin und wieder kleineren Streitigkeiten um Ressourcen, wie Futter, Spielzeug, Ruheplätze oder auch Aufmerksamkeit des Menschen. Ressourcen sind dabei alles, was euren Katzen wichtig ist, von lebensnotwendig bis ganz nett.

Manchmal laufen diese Konflikte sehr subtil ab: Eine Katze starrt die andere kurz an und hält sie so auf Abstand. Oder sie sitzt wie zufällig im Türrahmen und verwehrt so der andern Katze den Zutritt zu einem Zimmer. Manche Katzen putzen ihre Mitkatze so lange und aufdringlich, bis diese aufsteht und den begehrten Schlaf- oder Aussichtsplatz freigibt. Katzen können aber auch sehr deutlich werden: Dann wird beim Streicheln dazwischengedrängt, eine Pfote zum Schlag gehoben oder die Mitkatze vom Futter verscheucht.

Kommt solche Streitigkeiten bei euren Katzen öfter vor, ist es sinnvoll mal genauer hinzuschauen und die Situation so weit wie möglich zu entschärfen. Am einfachsten geht das, indem ihr Ressource, die euren Katzen wichtig sind, im Überfluss zur Verfügung stellt. Denn wovon mehr als genug vorhanden ist, darum lohnt es sich nicht zu streiten.

Wenn ihr also merkt, dass zwischen euren Katzen die Stimmung etwas angespannt ist, dann stellt doch einfach mal ein zusätzliches Katzenklo auf. Richtet zwei oder drei weitere gemütliche Schlaf- oder Aussichtsplätz ein. Stellt noch eine Kratzbaum auf. Kauft oder bastelt noch mehr spannendes Spielzeug. Bietet viele mausgroße Futterportionen über den ganzen Tag verteilt an. Und verteilt vor allem eure Zeit und Aufmerksamkeit großtzügig und gerecht. Damit keine Katze auf die Idee kommt, dass sie zu kurz kommen könnte.

Ihr habt allgemeine Fragen zu Verhalten, Erziehung und Beschäftigung von Katzen? Schreibt mir gerne eine E-Mail an blog@felipaws.de mit euren Themenwünschen.

Spiel oder Ernst?

Luna macht sich groß und hoppelt zwei Schritte auf Mina zu. Dann rennt sie in die entgegengesetzte Richtung davon. Mina nimmt die Verfolgung auf. Durchs Regal geht es den Kratzbaum rauf, auf der anderen Seite wieder runter und eimal quer durchs Wohnzimmer. Plötlich stoppen beide Katzen ab und halten kurz inne. Doch schon geht es weiter, diesmal in umgekehrter Reihenfolge. In einem großen Bogen schlittert Mina knapp vor Luna durch die Tür und verschwindet in der Küche, mit einem Gesichtsausdruck, den man fast nur als albern beschreiben kann.

Luna und Mina haben offensichtlich jede Menge Spaß, aber nicht immer ist es so einfach Spiel zwischen Katzen von ernsthaften Auseinandersetzungen zu unterscheiden.

Dazu kommt, dass Spiel durchaus kippen kann oder umgekehrt Konflikte durch Spiel entschärft werden. Manchmal ist auch eine Katze in Spiellaune, während die andere gerade lieber ihre Ruhe möchte.

Deswegen habe ich euch hier einige Anzeichen zuammengetragen, an denen ihr Spiel erkennen und von echten Konflikten unterscheiden könnt:

  • Rollenwechsel: Im Spiel wechseln immer wieder mal die Rollen. Jeder ist mal Jäger und mal Gejagter. Jeder darf mal der Überlege sein und spielt mal das „Opfer“
  • Freiwilligkeit: Im Spiel machen immer alle freiwillig mit. Wenn ein Partner das Spiel beendet, indem er z.B. weggeht oder anderweitig sgnalisiert, dass es jetzt keine Lust mehr hat, sollte der andere das akzeptieren. Sonst ist es kein Spiel mehr.
  • überflüssige Bewegungen: Wer sich ernsthaft in Gefahr wähnt, versucht sich so schnell wie möglich sich in Sicherheit zu bringen, ohne dabei unnötig Energie zu verschwenden. Die könnte man schließlich später noch zur Verteidigung brauchen. Wer ausgelassen spielt, fühlt sich sicher und kann sich ausladende Bewegungen und alberne Kapriolen leisten.
  • Katzen spielen im Normalfall lautlos. Leises Knurren hört ihr viellecht ab und zu. Wenn aber gefaucht oder gar geschrien wird, dann hat ziemlich sicher mindestens einer keinen Spaß mehr an der Sache.

Aber auch wenn das Spiel tatsächlich mal kippt: Gelegentliche Auseinandersetzung sind in jeder Katzengruppe völlig normal. Solange friedliche bis freundliche Zeiten überwiegen, und alle Beteiligten sich entspannt und angstfrei in ihrem gesamten Lebensraum bewegen können, gibt es keinen Grund zur Besorgnis. Dann darf zwischendurch auch mal gefaucht, eine Pfote gehoben oder drohend gestarrt werden. Auch das ist Kommunikation und gehört dazu. Es sollte nur nicht Überhand nehmen.

Ihr habt allgemeine Fragen zu Verhalten, Erziehung und Beschäftigung von Katzen? Schreibt mir gerne eine E-Mail an blog@felipaws.de mit euren Themenwünschen.